Zukunft ist eine Frage der Perspektive

10.03.2021

Zukunft ist eine Frage der Perspektive

Wj schwätzt
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„WJ schwätzt“ mit Zukunftsforscher Kai Gondlach

Was kommt, was geht, was bleibt? Wie lebt es sich 2030 im Smart Home und welche Trends und Technologien prägen unsere Gesellschaft?  Bei der Veranstaltung „WJ…schwätzt“  nahm Moderatorin Sabine Räth die Wirtschaftsjunioren mit auf eine faszinierende Reise in die Zukunft, denn sie hatte den Zukunftsforscher Kai Gondlach zu Gast. Ganz ohne Kristallkugel, dafür mit ganz viel Esprit und wissenschaftlicher Methodik berichtete der 5-Steren Redner den 45 Teilnehmer*innen über die Trends und Technologien der Zukunft.

Als großen Trend identifiziert Gondlachden wie erwartet die Digitalisierung. Sie werde künftig noch tiefer in unser Leben eindringen, zu einem noch wichtigeren Teil des Alltags werden. In den aktuellen Technologietrends sieht der Zukunftsforscher dabei vor allem  Roboter,  autonomfahrende Fahrzeuge, Flugtaxis, Smart Home und digitale Medizin, die das Leben verlängern wird. Neben den Ausblicken auf Technologie und Gesellschaft interessierten sich die Wirtschaftsjunioren vor allem für die Geschäftsmodelle der Zukunft und die Trends in der Industrie. Für Gondlach ist es kein Geheimnis mehr, dass sich die Geschäftsmodelle und die Arbeitswelt in Zukunft wandeln werden. „Dabei steht die Individualisierung von Produkten und Arbeitsplätzen im Zentrum, ebenso wichtig ist eine hochgradig automatisierte Hightech-Produktion“, berichtet der Zukunftsforscher.  Für die Arbeitswelt prognostiziert Gondlach eine weitere Überalterung, weil die Menschen noch älter werden. Der Fachkräftemangel wird sich ihm zufolge verschärfen.

Was ist Zukunftsforschung?

Sein Zukunftswissen zieht Kai Gondlach aus seinen Forschungen, bei denen er sich mit wissenschaftlicher Methodik an Zukunftsbilder herantastet. Zwar lässt  sich die Zukunft damit nicht vorhersagen, allerdings können fundierte Annahmen über die Wahrscheinlichkeit von zukünftigen Entwicklungen formuliert werden. „Dafür analysieren wir Zukunftsforscher permanent Zukunftsszenarien, das bedeutet es geht um Wahrscheinlichkeiten und Mechanismen wie soziale, technologische oder  wirtschaftliche Phänomenen  zustande kommen und wie sie sich weiterentwickeln könnte.“  Damit solle durch die Zukunftsszenarien keine Vorhersage getroffen werden, sondern sie seien eine Orientierung für Entscheidungen in der Zukunft.

Wer gestaltet die Zukunft?

Mit seinem Motto „Zukunft ist eine Frage der Perspektive“ verdeutlicht Gondlach den Teilnehmmer*innen, dass jeder eine individuelle Perspektive auf die Zukunft habe. „Jeder Mensch wird in seinem Leben durch unterschiedliche Erfahrungen und das soziale Umfeld geprägt, somit hat jeder seine eigenen Werte, Prioritäten und den individuellen Blick auf das Leben und die Zukunft. Wichtig ist es dabei auch die eigene Perspektive zu verlassen und andere Sichten zuzulassen, um aktiv seine eigene Zukunft zu gestalten.“  Schließlich brauche es ein "Zukunfts-Mindset", ein explizites Nachdenken darüber, was die nächsten Jahre Neues bringen könnten. Führungskräften müsse es auch gelingen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern "eine Kultur mitzugeben, die Veränderung bejaht.

Grund zum Optimismus

Das zurückliegende Jahr ist bereits in die Geschichte eingegangen als das „Jahr der Pandemie“, daneben beherrschen weitere negative Schlagzeilen die Medien: neben Corona gab es politische Konflikte, Hungersnöte, Kriege und den Klimawandel. Doch Gondlach gibt Grund zur Zurversicht: „Das vergangene Jahr gibt auch Grund zum Optimismus, denn die Initiative fridays for future nimmt endlich den Klimawandel in die Hand, wir sind Trump losgeworden und es wurde ein Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt.“