BB Schlitzer Brennerei

04.04.2017

WJ besuchten älteste Brennerei Deutschlands

Keine Fabrik, sondern eine Manufaktur: die Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei
Keine Fabrik, sondern eine Manufaktur: die Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei

Rechnungen aus dem 16. Jahrhundert belegen: Die Schlitzer Kornund Edelobstbrennerei GmbH, früher auch Schlitzer Kornbrennerei genannt, gibt es bereits seit dem Jahr 1585. Kürzlich statteten die Wirtschaftsjunioren Fulda der ältesten Brennerei Deutschlands einen Besuch ab.

Wein und Branntwein werden in Schlitz schon seit 1575 hergestellt. Bier wurde zum ersten Mal 1585 im Stadtteil Sandlofs gebraut. Doch damit nicht genug: neben der Brauerei errichtete Graf Eustach von Schlitz eine Brennerei und ließ dort eine Branntweinblase aufstellen. Die Besichtigungsführer Claudia Allendorf und Dieter Wachsmundt führten die rund 30 Wirtschaftsjunioren in zwei Gruppen durch die Destillerie und informierten sachkundig über das Unternehmen. Im Jahr 2006 wurde die Brennerei an die Stadt Schlitz verkauft und in eine GmbH umgewandelt. Heutige Eigentümer sind die Städte Schlitz (90 Prozent) und Hünfeld (10 Prozent).

In der Schlitzer Destillerie werden Früchte und Kräuter von einem Spezialisten zu Spirituosen von höchster Qualität und Reinheit verarbeitet. Preise für beste Qualität Das Vogelsberger Unternehmen, das 22 Mitarbeiter beschäftigt, erhält seit zwanzig Jahren den „Preis der Besten“ in Gold und wird von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) als „Top Ten Betrieb“ ausgezeichnet. „Wir sind keine Fabrik, sondern eine Manufaktur. Bei uns steht die Qualität im Vordergrund“, betonte Claudia Allendorf. In der Region sind die Edelobstbrände, Fruchtsaftliköre, Kräuterliköre, der berühmte Burgenkümmel und der eichenfassgelagerte Schlitzer Korn am beliebtesten.

Von deren Qualität durften sich die Wirtschaftsjunioren Fulda bei der Degustation selbst überzeugen. Neue Kreationen Weniger bekannt: Das klassische Sortiment wird stets durch neue Kreationen erweitert, beispielsweise durch Schlitzer Whisky, Wodka und Gin. Schon jetzt können Anteilsscheine für den Whiskey 2020 erworben werden, für den es nur eine limitierte Auflage gibt.

„Das In-Getränk Gin war übrigens sofort ausverkauft. Wir sind überrannt worden“, freute sich Dieter Wachsmundt über die Nachfrage. Nicht zuletzt können Kunden auch ihr eigenes Obst zur Brennerei bringen und dort verarbeiten lassen. „Jeder kennt die Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei, aber viele waren zum ersten Mal vor Ort. Es war spannend, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen“, fasste Olga Krieger ihre Eindrücke zusammen. „Ich war überrascht, wie viele Früchte für eine Flasche Himbeergeist verarbeitet werden müssen“, ergänzte Christoph Jahn. Und Johannes Keller, der die Betriebsbesichtigung organisierte, stellte fest: „Man merkt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Herz und Seele dabei sind.“